Subtotale Kolektomie – Ablauf der Operation

Die subtotale Kolektomie ist eine chirurgische Entfernung des Großteils des Dickdarms (Kolon), wobei in der Regel das Rektum und der Endabschnitt des Dickdarms erhalten bleiben. Diese Operation wird häufig bei schwerwiegenden Erkrankungen wie chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (z. B. Morbus Crohn, Colitis ulcerosa), Darmkrebs oder bei akuten und komplizierten Darmerkrankungen durchgeführt. Sie dient dazu, den betroffenen Teil des Darms zu entfernen und so die Lebensqualität des Patienten zu verbessern.

In diesem Beitrag erläutern wir den Ablauf einer subtotalen Kolektomie, von der Vorbereitung bis zur Nachsorge.

Hinweis: Bei diesem Beitrag handelt es sich nicht um eine fachmedizinische Beratung. Wir können Ihnen keine Heilversprechen vermitteln. Bitte konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen Ihren Arzt!


Vorbereitung auf die subtotale Kolektomie

Bevor die Operation durchgeführt wird, ist eine sorgfältige Vorbereitung notwendig, um sicherzustellen, dass der Eingriff möglichst reibungslos verläuft:

1. Voruntersuchungen

Der Patient muss sich verschiedenen Voruntersuchungen unterziehen, um seinen allgemeinen Gesundheitszustand zu überprüfen. Dazu gehören in der Regel:

  • Bluttests (um die Nieren- und Leberfunktion sowie den Elektrolythaushalt zu kontrollieren),

  • EKG und Röntgenaufnahmen des Thorax,

  • Abdomen-CT oder Ultraschall des Bauchraums, um den Zustand des Darms und der betroffenen Bereiche zu beurteilen.

2. Anpassung der Medikation

Falls der Patient Medikamente einnimmt, insbesondere Blutverdünner, Immunsuppressiva oder andere Mittel, die den Heilungsprozess beeinträchtigen könnten, wird der Arzt anweisen, diese entweder abzusetzen oder anzupassen.

3. Ernährungsberatung

Vor der Operation wird oft eine Ernährungsberatung durchgeführt, um sicherzustellen, dass der Patient auf den Eingriff vorbereitet ist und seine Ernährung gegebenenfalls angepasst wird. Besonders bei Patienten mit chronischen Darmerkrankungen kann eine spezielle Diät nötig sein.

4. Fastenregelungen

In der Nacht vor der Operation muss der Patient in der Regel fasten (meist ab Mitternacht), um sicherzustellen, dass der Magen und Darm leer sind, was das Risiko von Komplikationen verringert.


Ablauf der subtotalen Kolektomie

Der operative Ablauf einer subtotalen Kolektomie variiert je nach Patient und chirurgischer Technik. Es gibt jedoch bestimmte grundlegende Schritte, die in den meisten Fällen beachtet werden.

1. Anästhesie

Der Eingriff wird unter Vollnarkose durchgeführt, was bedeutet, dass der Patient während der gesamten Operation schläft und keine Schmerzen empfindet. Ein Anästhesist überwacht die Narkose und den Kreislauf des Patienten während der Operation.

2. Zugang zum Bauchraum

In der Regel erfolgt der Zugang zum Bauchraum über einen längeren Schnitt im Unterbauch, etwa 20 bis 30 cm lang. Bei modernen Verfahren kann auch eine minimal-invasive Technik mit laparoskopischen Instrumenten (Schlüssellochchirurgie) verwendet werden, was kleinere Einschnitte und eine schnellere Heilung zur Folge hat.

3. Entfernung des Dickdarms

Der Chirurg entfernt nun den betroffenen Teil des Dickdarms. In einer subtotalen Kolektomie wird der größte Teil des Kolons entfernt, jedoch wird das Rektum meist nicht in Mitleidenschaft gezogen. Das verbleibende Stück des Darms wird nach Möglichkeit an den Dünndarm oder das verbleibende Kolon angeschlossen, um eine normale Darmfunktion aufrechtzuerhalten.

4. Anschluss des Darms

Nachdem der Dickdarm entfernt wurde, wird das verbleibende Stück Darm wieder miteinander verbunden. In manchen Fällen, besonders wenn der Anschluss des Darms problematisch ist oder der Darm stark entzündet ist, kann vorübergehend eine Stoma (künstlicher Darmausgang) notwendig werden. In der Regel wird das Stoma nach einigen Monaten wieder entfernt, wenn der Darm gut verheilt ist.

5. Wundverschluss

Nach der Entfernung des Dickdarms und dem Anschluss des verbleibenden Darms wird die Bauchdecke wieder vernäht, und die Wunden werden geschlossen. Der Patient bleibt für eine Weile unter Beobachtung, um Komplikationen wie Infektionen oder Blutungen frühzeitig zu erkennen.


Nach der Operation

1. Erholungsphase

Nach dem Eingriff bleibt der Patient zunächst auf der Intensivstation oder in einem Aufwachraum, wo er engmaschig überwacht wird. Je nach Zustand des Patienten und der verwendeten Operationstechnik kann er bereits am nächsten Tag in ein normales Krankenhauszimmer verlegt werden.

2. Schmerzmanagement

In der ersten Zeit nach der Operation wird der Patient mit Schmerzmitteln versorgt, um die Beschwerden zu lindern. Viele Patienten erhalten auch Nahrung über eine Infusion oder Ernährungsmaßnahmen direkt über den Dünndarm, um eine vollständige Darmheilung zu ermöglichen.

3. Ernährung und Flüssigkeitszufuhr

Nach der OP wird mit der Ernährung begonnen, zunächst in flüssiger Form, später dann auf weichere Kost umgestellt. Sobald der Darm wieder aktiv ist, wird auch eine feste Nahrung eingeführt. Es ist wichtig, den Patienten langsam wieder an normale Nahrungsaufnahme zu gewöhnen, um Komplikationen zu vermeiden.

4. Wundkontrolle und Nachsorge

Die chirurgischen Wunden müssen regelmäßig kontrolliert werden, um Infektionen oder andere Komplikationen zu vermeiden. Auch der Stuhlgang wird in den ersten Tagen genau beobachtet, besonders wenn ein temporäres Stoma vorhanden ist. Weitere Nachuntersuchungen helfen dabei, sicherzustellen, dass der Darm gut verheilt und der Anschluss reibungslos funktioniert.

5. Rehabilitation

In einigen Fällen kann eine Rehabilitation nötig sein, um die körperliche Gesundheit nach der Operation zu stärken. Insbesondere bei Patienten mit chronischen Darmerkrankungen kann eine spezielle Ernährungsberatung oder auch psychologische Betreuung hilfreich sein.


Mögliche Risiken und Komplikationen

Wie bei jeder größeren Operation gibt es auch bei der subtotalen Kolektomie Risiken und mögliche Komplikationen, wie:

  • Infektionen der Wunden oder des Darms

  • Blutungen

  • Thrombosen oder Lungenembolien

  • Verletzungen anderer Organe

  • Wiederherstellung des Darmanschlusses kann problematisch sein (Darmverschluss, Leckage)

  • Stoma-Komplikationen, falls ein Stoma notwendig wird


Fazit

Die subtotale Kolektomie ist ein bedeutender chirurgischer Eingriff, der vor allem dann durchgeführt wird, wenn andere Behandlungsmethoden bei schweren Darmerkrankungen nicht ausreichen. Die Operation bietet eine gute Möglichkeit, die Lebensqualität zu verbessern, indem der betroffene Teil des Darms entfernt wird. Der Erfolg hängt jedoch von der richtigen Vorbereitung, der Durchführung und der postoperativen Betreuung ab.

Es ist wichtig, dass Patienten gut über den Ablauf, die Risiken und die Nachsorge informiert sind, um den Heilungsprozess optimal zu unterstützen und mögliche Komplikationen zu vermeiden.


Wichtig: Wenn du oder jemand, den du kennst, eine subotale Kolektomie in Erwägung zieht, ist es unerlässlich, alle Fragen mit dem behandelnden Chirurgen und anderen Gesundheitsexperten zu besprechen, um eine fundierte Entscheidung treffen zu können.