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Zuckerhaltige Getränke – die Gefahr der leeren Kalorien

Viele Menschen nehmen tagtäglich Softdrinks und Säfte zu sich, ohne sich darüber bewusst zu sein, was das für ihre Gesundheit bedeutet. Die Folgen können verheerend sein. Neben Übergewicht drohen Karies und Diabetes Typ II.

 

 

Warum der Konsum von zuckerhaltigen Getränken so tückisch ist

 

Mit ihrem süßen Geschmack verleiten Limonade und Cola zum Weitertrinken. Dabei machen sie aber nicht statt. Stattdessen lassen sie den Blutzucker nach oben schießen, sodass der Körper Insulin ausschüttet. Genauso fällt der Blutzucker schnell wieder ab, was automatisch Hunger auslöst. Zwar wurde der Körper bereits mit jeder Menge Kalorien versorgt, der Magen bleibt aber leer.

Auch das trägt zum Hungergefühl bei. Infolgedessen nehmen wir insgesamt zu viele Kalorien zu uns, was über einen längeren Zeitraum zu Übergewicht führen kann. Der Konsum von süßen Getränken birgt aber noch weitere Risiken in sich: Zum Beispiel ist er schlecht für die Zähne und kann die Entstehung von Diabetes Typ II begünstigen.

 

Zucker fördert Karies

 

Die Bakterien im Mund verwenden Zucker als Nahrung und verstoffwechseln ihn zu einer Säure, die den Zahnschmelz angreift. Dementsprechend kann der Genuss von zuckerhaltigen Getränken auch in Kombination mit einer pflichtbewussten Zahnhygiene zu Löchern führen.

Regelmäßige Zahnarztbesuche helfen bei der Früherkennung. Zusätzlich können Zahnbeläge bei einer professionellen Zahnreinigung beseitigt werden.

 

Risiko für Diabetes Typ II steigt

 

Um den Zucker aus der Nahrung verwenden zu können, benötigt der menschliche Körper Insulin. Folglich schüttet die Bauchspeicheldrüse bei jeder Zuckeraufnahme Insulin aus. Wer regelmäßig zuckerhaltige Getränke zu sich nimmt, hat also ständig einen zu hohen Insulinverbrauch.

Mit der Zeit kann es passieren, dass die Körperzellen nicht mehr richtig auf das Hormon reagieren und sich eine Resistenz entwickelt. Das passiert nicht von heute auf morgen, sondern dauert meist viele Jahre.

Es lohnt sich also jederzeit, den Genuss süßer Getränke und anderer zuckerhaltiger Lebensmittel zu reduzieren. Auch wenn sich bereits ein Prädiabetes entwickelt hat, besteht immer noch die Möglichkeit, gegenzusteuern und weniger Zucker zu konsumieren.

 

Zucker belastet den Körper auf verschiedene Arten

 

Süße Getränke wirken sich nicht nur auf unseren Körper negativ aus. Forscher gehen davon aus, dass Zucker auch die Psyche belastet und Depressionen oder Schlafstörungen begünstigen kann. Deswegen wird dazu geraten, vor allem abends keine zuckerhaltigen Getränke mehr zu sich zu nehmen.

 

Wie wird Zucker in Getränken gemessen?

 

Auf der Rückseite der Getränkeflaschen befinden sich Nährwertangaben. Dort ist auch der Zuckergehalt des jeweiligen Getränks aufgeführt. Dieser wird oft in Gramm pro 100 Milliliter angegeben. Die Zahl entspricht also nicht der gesamten Zuckermenge in der Flasche, sondern muss entsprechend hochgerechnet werden.

Tatsächlich sind diese Angaben aber sehr präzise, denn die Industrie setzt auf moderne Geräte zur Massenstrom-, Konzentrations- und Dichtemessung. Aufgrund des hohen Zuckeranteils haben Softdrinks und Co. nämlich eine höhere Dichte als Wasser oder ungesüßter Tee.

Alternativ können auch Refraktometer für eine optische Messung eingesetzt werden. Es ist besonders wichtig, dass Hersteller zuverlässige und genaue Geräte verwenden, um akkurate Ergebnisse liefern zu können. Damit werden sie ihrer Pflicht zur Angabe der Nährwerte gerecht und die Konsumenten können besser abschätzen, wie viel Zucker sie zu sich nehmen werden.

 

Was eine Zuckersteuer bringen könnte

 

In Großbritannien wurde bereits im April 2018 eine Zuckersteuer eingeführt und tatsächlich machen sich erste Erfolge bemerkbar. So sind laut einer Studie mittlerweile weniger britische Kinder fettleibig. Der Grund dafür ist simpel: Die Zuckersteuer ist gestaffelt. Je mehr Zucker im Getränk ist, desto mehr Steuern werden pro Liter fällig.

Deswegen sind die Hersteller sehr daran interessiert, den Zuckergehalt zu senken, um möglichst einen der geringeren Steuersätze zu zahlen. Demzufolge befindet sich in vielen Limonaden in Großbritannien heute deutlich weniger Zucker.

 

Ist eine Zuckersteuer in Deutschland geplant?

 

Bisher hat die Bundesregierung keine Absichten, eine Zuckersteuer in Deutschland einzuführen. Tatsächlich haben sich die Hersteller aber freiwillig verpflichtet, den Zuckergehalt in süßen Getränken bis zum Jahr 2025 um 15 Prozent zu senken.

Bei Cerealien und Frühstücksprodukten für Kinder soll sogar eine Reduktion um mindestens 20 Prozent angestrebt werden. Eine Ausnahme stellen Säuglings- und Kleinkindertees dar. Sie dürfen seit 2020 keinen Zucker enthalten. Auch Honig, Malzextrakte oder Fruchtsaft dürfen nicht hinzugefügt werden.